Verhandlungsführer der VKA haben es abgelehnt, direkt mit den demonstrierenden Kolleg*innen zu reden.
Die zweite Verhandlungsrunde über die Arbeitszeit im TVöD-Rettungsdienst ist nach zähen Gesprächen zu Ende gegangen. Leider kann noch nicht von einem Abschluss, noch von deutlichen Fortschritten berichtet werden.
Während die Verhandlungsführer*innen der VKA außer einem Hinweis, dass es “hypothetisch” Wachen ohne Einsätze während der Bereitschaftszeiten geben könne, wo man die Bereitschaftsanteile nicht auch noch reduzieren kann, nichts zu bieten hatten, lehnten sie gleichzeitig die Vorschläge der ver.di-Verhandlungskommission ab. Eigene Vorstellungen, wie eine Arbeitszeitreduzierung aussehen könnte, hatten sie gar nicht.
So fand der Vorschlag innerhalb der bestehenden Regelung nach dem Anhang B zu § 9 TVöD, die Wochenarbeitszeit stufenweise innerhalb von drei Jahren auf 42 Wochenstunden bis 2026 zu reduzieren, keine Zustimmung. Auch der Kompromissvorschlag, um schnell eine Entlastung herbeizuführen, den ersten Schritt zur 44-Stunden-Woche zeitnah umzusetzen und die Reduzierung auf 42 Wochenstunden zwar bereits zu vereinbaren, aber in Ruhe eine gemeinsame Lösung zu finden, auf welchem Wege das passieren soll, wurde von der VKA abgelehnt. Die VKA sehe keinen Zeitdruck.
Dieses Nichtergebnis zeugt also von einer großen Respektlosigkeit vor der Arbeit der Kolleg*innen im Rettungsdienst. Abwanderungen von Kolleg*innen in Richtung DRK-Reformtarifvertrag, der neben einer kürzeren Arbeitszeit auch eine wesentlich höhere Vergütung mit sich bringt, werden unweigerlich die Folge sein.
Dem Vernehmen nach fühlten sich die Arbeitgeber durch die große Unterstützung der ver.di-Verhandler*innen von zahlreichen Kolleg*innen unwohl. Immerhin! Dass sie den Druck der demonstrierenden Kolleg*innen scheuen, zeigt auch die Nichtbereitschaft direkt mit den Kolleg*innen ins Gespräch zu gehen. Ein wenig Angst scheinen sie schon zu haben, den Argumenten nichts Substantielles entgegensetzen zu können. Bleibt am Ball!