Rettungsdienst demonstriert gegen 48-Stunden-Woche

Beschäftigte von Rettungsdiensten aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern werden bei den morgigen Verhandlungen über die Arbeitszeit im kommunalen Rettungsdienst in Hannover erwartet. Sie demonstrieren für bessere Arbeitsbedingungen: Im Gegensatz zu anderen Angestellten im öffentlichen Dienst müssen die Sanitäter durchschnittlich 48 statt 39 Stunden pro Woche arbeiten. Bis zu 60 Wochenstunden sind zudem keine Seltenheit.

„Allein zwischen 1995 und 2016 haben sich die Notfalleinsätze in Deutschland mehr als verdoppelt. Es wird Zeit, dass die Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst an diese neue Realität angepasst werden. Für die 48-Stunden-Woche, die ursprünglich mit dem hohen Anteil einsatzfreier Zeiten begründet wurde, gibt es heutzutage keine Rechtfertigung mehr“, so Timo Niebuhr, Mitglied der Verhandlungskommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

Bei den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen im vergangenen Jahr hatte sich die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zu Verhandlungen über die Arbeitszeit im kommunalen Rettungsdienst verpflichtet. Die Beschäftigten fordern nun eine Reduzierung auf 42 Wochenstunden. „Was beim größten Rettungsdienstanbieter Deutsches Rotes Kreuz möglich ist, muss auch im öffentlichen Dienst machbar sein. Im DRK-Reformtarifvertrag wird die Arbeitszeit schrittweise auf höchstens 42 Stunden pro Woche reduziert“, erklärt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler.

Die Kundgebung beginnt um 9:30 Uhr am Hotel “DoubleTree by Hilton” (Schweitzerhof) in Hannover im Vorfeld der dort stattfinden Verhandlungen.

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